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Von den Reben in den Wald – 3. Grüne Wanderung

Am Sonntag, dem 17. März trafen wir uns, um gemeinsam die Schauenburg zu erklimmen und weitere Höhnemeter bis zum Ende des Mantelbachtals zurückzulegen. Im vergangenen Jahr hatten wir zu einer Wanderung im Westen unserer Dossenheimer Gemarkung eingeladen.

Foto: Delbrück

Foto: Delbrück

Foto: Delbrück

Auch wenn man für die diesjährige Tour mehr Kondition mitbringen musste, waren wir eine recht große und vor allem gutgelaunte Gruppe. Angesichts des sonnigen Wetters war das auch nicht verwunderlich.
Vom Rathausplatz liefen wir zunächst durch den Augustenbühl, wo unser Fraktionssprecher Hergen Schultze anschaulich zeigte, welche Flächen nun – auch dank unseres Einsatzes im Gemeinderat – endgültig aus dem Flächennutzungsplan genommen wurden und welche 15 Prozent noch bebaut werden könnten. Dort begegneten wir auch zum ersten Mal dem Mantelbach, dessen Verlauf wir zum Teil folgen sollten. Passend zum Namen des Bachlaufs – auf Dossemerisch allemal – hat der Freundeskreis der Bücherei dort seit Jahren immer wieder Mandelbäume gepflanzt, deren Blütenpracht nicht nur uns Menschen, sondern auch vielen Insekten gefiel. Langsam, aber sicher wurde der Weg steil, der Weitblick über die Rheinebene aber auch entsprechend eindrucksvoll. Wir kamen an den Trockenmauern vorbei, die erst kürzlich beim Landschaftserhaltungstag freigelegt wurden. Auch einige von uns Grünen hatten hier mitgeholfen. Trockenmauern bilden wertvolle Biotope für die Zippammer, verschiedene Echsen und andere Kleintiere, die in den Ritzen Schutz und Nahrung suchen können. Ohne menschliches Zutun würden diese kleinen Habitate bald von Efeu und Brombeeren überwuchert. Ein letzter steiler Anstieg führte bereits durch die Waldausläufer am Ölberg. Scharbockskraut sorgte für gelbe Tupfen am Wegesrand, die Anemonen trugen dagegen noch keine Blütenstände. Nächste Station war die Schauenburg, wo wir eine Rast mit erneutem Fernblick und der einen oder anderen Klettereinheit kombinierten. Wir bewunderten die tolle Arbeit, die die Freiwilligen der AG Schauenburg dort seit Jahrzehnten  leisten, um die Burgruine zu erhalten und in Teilen wieder aufzubauen. Nachdem wir die Brücke über den Burggraben genommen hatten, führte unser Weg dann hinab ins Mantelbachtal, wo es inhaltlich erneut spannend wurde. 
Bereits 1974 wurde das Hochwasserrückhaltebecken „Mantelbach“ gebaut. Wer sich an den Anblick vor einigen Jahren erinnert, wird bestätigen, dass man damals vom oberen Weg aus das Gefühl hatte, auf ein hochwertiges Biotop zu blicken. Doch im Hinblick auf den Hochwasserschutz fiel das Becken leider durch, wie eine spätere Überprüfung zeigte. Um das nördliche Dossenheim adäquat vor Starkregenereignissen zu schützen, muss die gesamte Konstruktion von Grund auf ertüchtigt werden. Zunächst wurden auf dem Damm zahlreiche Bäume gefällt, die beim Extremwetter den Damm gefährden könnten. Die Stämme wurden oberhalb im Tal verwendet, um neuangelegte Ausgleichsbiotope für die bisher im Bereich des Rückhaltebeckens angesiedelten Amphibien zu säumen. Weitere erforderliche Umbauarbeiten sind für die nächsten Jahre geplant. Wir liefen dann zu den neuen, vom Mantelbach gespeisten Biotopen, wo es aber noch etwas zu früh im Jahr für Kaulquappen war. Natürlich haben wir uns an das Abstandsgebot gehalten, um die noch versteckten Tiere dort nicht zu stören. Schließlich kamen wir weit oben im ruhigen Tal an eine Stelle, an der sich blühender Huflattich sehr schön ausgebreitet hatte. Dieser weitere Frühlingsgruß umrahmte ein Gruppenfoto, wonach wir den Rückweg antraten. Unterhalb des zu ertüchtigenden Regenrückhaltebeckens begutachteten wir ein letztes Mini-Biotop in Form eines stehenden Tümpels. Nach einem Einkehrschwung beim Café Meisel  kamen wir wieder am Rathausplatz an und waren uns einig, dass wir auch im nächsten Jahr eine Wanderung veranstalten werden. Dossenheim bietet schließlich noch jede Menge schöne Ecken, die sich erkunden lassen wollen!

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