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Artenschutzgesetz kommt noch im Juli

Hinter dem alles beherrschenden Corona-Thema konnten in den letzten Monaten andere drängende Probleme leicht aus der Wahrnehmung verschwinden. Dies gilt zum Beispiel für den Bereich Artenschutz, Insektensterben und zukunftsfähige Landwirtschaft.

Summen statt Rasen! (Foto: M. Delbrück)

Bekanntlich geht die Zahl der Insekten und Vögel im ganzen Land und auch bei uns dramatisch zurück. Ohne Insekten können viele wichtige Nutzpflanzen nicht mehr bestäubt werden, dies hat also unmittelbare Auswirkungen auf die Erträge der Landwirtschaft und damit auch auf unsere Ernährung. Im letzten Jahr starteten Artenschützer*innen daher ein Volksbegehren, das intensive Diskussionen ausgelöst hat, auch bei uns an der Bergstraße. Die grünen Kreuze, mit denen sich Landwirte gegen ihrer Meinung nach einseitige Schuldzuweisungen wehrten, sind noch an manchen Feldern und Weingärten in unserer Umgebung zu sehen.

Zum Glück ist es dann aber gelungen, in intensiven und nicht einfachen Gesprächen zwischen Landwirten, Naturschützern und den zuständigen Landesministern von Grünen und CDU den Rahmen für ein Artenschutzgesetz auszuhandeln, das von allen Seiten akzeptiert werden kann. Unser grüner Landtagsabgeordneter Uli Sckerl, der auch parlamentarischer Geschäftsführer ist, war an den Verhandlungen maßgeblich beteiligt. Gleichzeitig hat er bei uns vor Ort zu mehreren Runden Tischen eingeladen, um auch hier Sprachlosigkeit und gegenseitiges Unverständnis zu überwinden. Wir haben über die gut besuchten Treffen hier in den Gemeindenachrichten berichtet und hoffen, dass dieser Gesprächsfaden bestehen bleibt. Miteinander zu reden macht das Wesen der Demokratie aus!

Das neue Artenschutzgesetz sieht viele Maßnahmen vor, um das Überleben der heimischen Insekten und damit auch unserer Vögel zu sichern. Diese betreffen nicht nur landwirtschaftlich genutzte Flächen, sondern z. B. auch kommunale Parks und private Gärten. Für die Investitionsförderung und Beratung der Landwirtschaft stehen erhebliche Mittel zur Verfügung. So soll die von Familienbetrieben geprägte Landwirtschaft unterstützt werden und gleichzeitig der Anteil des Ökolandbaus bis 2030 auf 40 % ansteigen. Biotopverbunde sichern die Bestände von Nutzinsekten – dies ist auch für uns in Dossenheim wichtig, da es hilft, die verbliebenen ökologisch hochwertigen Flächen in unserer Gemeinde zu erhalten.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass das Gesetz am 23. Juli vom Landtag beschlossen wird. Für die Umsetzung schlagen wir eine Informationsveranstaltung nach der Sommerpause vor – entweder durch die Gemeinde oder die Dossenheimer Beteiligten des Runden Tisches.

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