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Vor der Entscheidung zum Flächennutzungsplan

Es datiert bereits in den November 2019 zurück, dass der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen hat, das Verfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) auszusetzen und zunächst zwei Dinge zu tun: erstens sowohl den Bereich Augustenbühl als auch alternative Flächen rund um Dossenheim eingehend zu prüfen und zweitens die Bürger·innen noch einmal intensiv an den Diskussionen zu beteiligen. Beides ist nun geschehen und die Ergebnisse sind veröffentlicht.

Aus der Präsentation des NV (Grafik: Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim)

Zunächst möchten wir uns bei allen Bürger·innen für die große Beteiligung bedanken. Sie war etwa 10-mal größer als beim letzten Verfahren im Sommer 2019. Mehr als 300 Briefe sind beim Nachbarschaftsverband (NV) eingegangen! Das Ergebnis ist deutlicher als beim letzten Mal, dazu unten mehr. Der NV hat alles ausführlich und anschaulich dokumentiert, was man sowohl auf der Webseite des NV als auch im Dossenheimer Bürgerinformationsportal nachlesen kann.

Kurz zusammengefasst: Es gibt auf der einen Seite tatsächlich Bedarf an Wohnraum in Dossenheim. Die Region boomt und wir verzeichnen einen Zuzug aus unterschiedlichen Gründen. Aber der Bedarf wandelt sich – Häuser hingegen bleiben stehen. Wir brauchen vor allem Wohnraum für Senioren, auch für Singles, sowie für junge Familien – auf jeden Fall aber bezahlbar! Dabei ändert sich der Bedarf auch individuell je nach Lebensabschnitt: Wenn wir den Generationenwechsel mit Beratung und Hilfen sowie neuen angepassten Angeboten im Bestand unterstützen, könnten Einfamilienhäuser für Familien frei werden und Senior·innen ihren Bedürfnissen gemäß in Dossenheim leben.

Auf der anderen Seite gibt es außerhalb des jetzigen Ortsbilds keine nennenswerten bebaubaren Flächen mehr in Dossenheim, wie das ökologische Fachgutachten eindeutig bestätigt. Selbst die Alternativflächen im Westen werden in ihrem Konfliktpotential als „mittel“ bis „hoch“ eingestuft, die übrigen Flächen sieht das Gutachten noch wesentlich kritischer. Alle Behörden empfehlen dem Nachbarschaftsverband zufolge dringend, den Augustenbühl als ökologisch hochwertigste Fläche aus dem FNP herauszunehmen. Falls man in Dossenheim unbedingt bauen muss, dann nicht im Augustenbühl und auch nicht Richtung Heidelberg, so die Stellungnahmen.

Die Beteiligung der Bürger·innen hat ebenfalls ein sehr klares Bild ergeben. Von denjenigen, die sich zum Augustenbühl geäußert haben, fordern 87 % die komplette Herausnahme des Gebiets aus der Planung. Ähnliche Mehrheiten (bei geringerer Gesamtzahl) sind auch gegen die Hereinnahme von Alternativflächen.

Wir haben alle anderen Fraktionen im Gemeinderat aufgefordert, mit uns darüber zu sprechen, wie wir die gleichlautenden Empfehlungen der ökologischen Fachgutachten, der Behörden und der Bürger·innen umsetzen können. Bereits in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats wird es darum gehen, einen Beschluss zu fassen. Im Mai soll die Versammlung des Nachbarschaftsverbands dann die endgültige Entscheidung treffen.

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