Windkraft aus Verantwortung für unsere Zukunft

Die EU, die Bundesrepublik, Baden-Württemberg, der Rhein-Neckar-Kreis und Dossenheim haben sich verpflichtet, Klimaneutralität zu erreichen. Denn der menschengemachte Klimawandel zerstört unsere Lebensgrundlagen und wir müssen alle Treibhausgas-Emissionen so schnell wie möglich auf null reduzieren. Grüner Strom ist ein entscheidender Schritt dahin – und wir können in Dossenheim mit Flächen für Windräder einen sehr wirksamen Beitrag dazu leisten

Die Energiewende hilft aber nicht nur dem Klimaschutz: Kohle, Öl und Gas aus dem Ausland sind teuer und finanzieren undemokratische Regime sowie den russischen Angriffskrieg. Windstrom entsteht dagegen ohne jeden Brennstoff im Inland – das hilft der Wirtschaft auf die Beine! Darüber hinaus ist grüner Strom ein strategischer Zukunftsmarkt: Wenn wir in Deutschland uns nicht an die Spitze setzen, sind wir in 10 bis 20 Jahren abhängig von denen, die rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt haben. Darüber hinaus helfen schon wenige Windräder im Wald über die garantierten Pachteinnahmen unserem Gemeindehaushalt, der Kinderbetreuung, Schwimmbad, Verkehrswege und Kultur finanziert.

Natürlich hat jede Investition ihren Preis, so auch der Bau von einigen Windrädern im Dossenheimer Wald:

  • Windräder brauchen Platz: pro Anlage circa 0,7 ha an dauerhaft gebundener Waldfläche. (Zum Vergleich: Insgesamt gibt es 670 ha Wald in Dossenheim, also fast 1000-mal so viel.)
  • Eingriffe in Natur- und Artenschutz: Jede Baumaßnahme belastet Flora und Fauna, ob Wohngebäude, Großkraftwerk oder Autobahn. Deshalb gibt es eine artenschutzrechtliche Prüfung als Teil der Planung. Diese führt zu Auflagen beim Betrieb, um die Belastung für Vögel, Fledermäuse sowie andere Arten möglichst klein zu halten. Hier ist anzumerken, dass beispielsweise durch Straßenverkehr, Intensivlandwirtschaft und freilaufende Katzen jeweils 10- bis 1000-mal mehr Tiere und Pflanzen zu Schaden kommen als durch alle Windräder in Deutschland zusammen.
  • Für manche verliert der Wald durch Windräder an Erholungswert. Andere sind beim Besuch bestehender Windparks in Wäldern erstaunt, wie wenig man davon selbst in unmittelbarer Nähe bemerkt. Diese Einschätzungen sind immer subjektiv – man muss sich aber schon die Mühe machen, die empfundenen Einschränkungen gegen die existenzielle Bedrohung des Wandels durch den Klimawandel abzuwägen.
  • Schließlich sind Windräder von der Rheinebene aus sichtbar, wie sich bei Freiburg oder südlich von Karlsruhe überprüfen lässt (Anmerkung: Die mit Bildbearbeitungsprogrammen zusammenkopierten Bildmontagen auf den Flugblättern und Plakaten der Windkraftgegner sind deutlich zu groß und zahlreich und erwecken damit bewusst einen falschen Eindruck). Was man von solchen punktuellen Veränderungen des Landschaftsbilds hält, ist wiederum subjektiv. Manche Menschen vermissen das ungestörte Panorama, andere sind stolz darauf, dass wir vor Ort Ökostrom produzieren und regional zur Verfügung stellen – und warten ungeduldig auf die Abschaltung des Mannheimer Kohlekraftwerks, dessen klimaschädliche und giftige Abluftwolken weit höher in den Himmel reichen als selbst das größte Windrad.

Für uns Grüne sind Klimaschutz und energiepolitische Unabhängigkeit Deutschlands ausgesprochen überzeugende Argumente. Die aufgeführten Nachteile halten wir für verantwortbar, zumal sie sich mit intelligenten technischen Lösungen abmildern lassen. Ohne Energiewende gibt es eines Tages gar keine Arten mehr zu schützen. Es ist höchste Zeit, dass wir einen vergleichsweise kleinen Preis zahlen, um einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität und Zukunftsfähigkeit voranzukommen.

Am 9. November ist in Dossenheim und Schriesheim der Bürgerentscheid zum Bau von Windkraftanlagen. Diesen haben die Windkraftgegner initiiert, weswegen man „NEIN“ ankreuzen muss, wenn man FÜR Windkraft, Klimaschutz, Zukunftsfähigkeit und Verantwortung ist. Wir rufen Sie an dieser Stelle auf: Nutzen Sie Ihr demokratisches Recht und nehmen Sie an der Abstimmung teil, damit sie ein repräsentatives Bild dessen ergibt, was wir in Dossenheim für richtig halten.

Wir Grünen engagieren uns wie viele andere Menschen und Gruppen in Dossenheim und Schriesheim gegen die Klimakrise und sprechen uns gegen teure Energieimporte, Smog, Sauren Regen und – auch davon wird schon wieder fantasiert! – neuen Atommüll aus. Wir Grünen sind für den Bau der Windräder, für grünen Strom und für demokratische Verantwortung in Dossenheim, Schriesheim, Deutschland und Europa.

Termine

Am Montag, den 6. Oktober, um 19 Uhr kommen Staatssekretär Dr. Andre Baumann und Fadime Tuncer MdLnach Dossenheim ins Kleine Haus, um über Energieversorgung und speziell Windkraft an der Bergstraße zu diskutieren.

Wir weisen weiterhin gerne auf zwei Vorträge hin, die Ökostromer und Energiewende Bergstraße anbieten:

  • Andreas Markowsky, Freiburg: „30 Jahre Windkraft im Wald: Die Fakten“ – Montag, 22.09. 19:00 Uhr, Katholischer Pfarrsaal Schriesheim
  • Holger Marquardt, Freigericht: „Windkraft – Unser Beitrag zählt!“ – Montag 29.09. 19:00 Uhr, Martin-Luther-Haus Dossenheim

Besuche von Windkraftanlagen:

  • Fr. 26.09. bei Freiburg
  • Sa. 18.10. am Greiner Eck
  • Sa. 25.10. in Obersulm

Anmeldung u. a. über unsere Homepage gruene-dossenheim.de (QR-Code).

(Matthias Delbrück, Peter Wilhelm)

(Matthias Delbrück)